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In der Generation der 1942 geboren Mutter der Autorin hatte der Mann noch das Sagen, waren Mütter Hausfrauen. Was aber, wenn der - oftmals wesentlich ältere - Ehemann dement wird, die traditionell unselbstständige Ehefrau eine ungewohnte Rolle übernehmen muss? Die Mutter der Autorin hat es geschafft ...

Unfassbar die Titelfülle der Autorin an Romanen, Krimis, Sachbüchern, Ratgebern - mal als Shirley, mal als Michaela Seul - sowie als Ghostwriterin und unter Pseudonym. In diesem Titel greift sie die Situation ihrer Mutter auf, 1942 geboren, gehört die einer Generation an, in der ein Ehemann noch das Sagen hatte, sonntags das größte Fleisch bekam, deren wichtigste Lebensfragen angeblich 'was soll ich anziehen und was soll ich kochen?' waren. Als die Autorin (geboren 1962) eingeschult wurde, waren alle Mütter der KlassenkameradInnen Hausfrauen. Was aber, wenn der - traditionell wesentlich ältere - Ehemann dement wird, die - traditionell kondiziert - unselbstständige Ehefrau in eine ungewohnte Rolle finden muss? Ihre Mutter hat es geschafft und den Weg dorthin begleiten viele gut vertraute Szenen und Dialoge, anrührende Geschichten übers Altwerden und ein Lernprozess der Tochter, wenn sie sich in die gesellschaftliche Realität, die Lebensumstände der Mutter als junge Frau einzufühlen versucht (gut bekannt etwa die Sparsamkeit dieser Generation). Ein überall passendes, liebevolles Mutter-Tochter-Buch.