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Ein sowjetischer Arbeiter verliebt sich in eine russische Aristokratin, lädt diese ins Theater und registriert beklommen, dass er knapp die Cremetörtchen zahlen kann, die sie in der Pause verschlingt. Für solche und ähnliche satirische, parodistische, komische Geschichten erfreute sich der russische Schriftsteller Michail Sostschenko (1895-1958) großer Popularität beim Publikum. Doch war er, wie so viele seiner Kollegen, dem Regime nicht genehm und wurde aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. Mit Erzählungsbänden wie "Himmelblaubuch" oder Geschichten wie "Schlaf schneller, Genosse" wurde Sostschenko auch im deutschsprachigen Raum bekannt. Der Übersetzer Thomas Reschke hat nun seine Lieblingsgeschichten von Sostschenko zusammengefasst, 42 knappe, brillante Erzählungen, die meisten davon aus den 1920er-Jahren, in denen der Autor die Malaisen des (früh-)sowjetischen Alltags aufs Korn nimmt: Wohnungsknappheit, Bürokratie, Bestechung und Spekulation, NÖP und Kriegskommunismus, Behördenwillkür oder das Verhältnis von Bourgeoisie und neuen Machthabern. Für viele Bibliotheken empfohlen.