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17 Gedichte aus der gleichnamigen Buchedition über Heimat in vielen Facetten (Landschaft, Familie, Geliebte, Freunde, Polit-Utopien) - selbst vorgetragen vom streitbaren, nunmehr 70-jährigen Poeten.

Biermann singt hier nicht, er spricht Gedichte. Fetzen populärer Volkslieder (auch eigener) tauchen lediglich als Pausenfüller auf. Die norddeutsche Landschaft, die "Heimat Utopie" und ihm liebste Menschen wie Tochter Mollie und "mein schönes Weib" (aktuell ist das Pamela, die auch das Lektorat innehatte) sind seine Heimat. Biermann ist - wen wundert's - ein kongenialer Interpret. Er stöhnt und gurrt, grummelt, gluckst und lacht - oft gedämpfter als gewohnt. Der nunmehr - mit 70 - "greise Orpheus" mit dem "sauren Altmännerschweiß" kokettiert: "Ich suche Ruhe." Aber natürlich kann er's nicht lassen und frohlockt ganz unruhig, kess und deftig über Pamela & Co. und erstürmt die Polit-Barrikaden. "Mein bleibendes Lieblingsthema: Liebespaare in großer politischer Landschaft." Diese Produktion der "Legende ohne Totenschein" (Selbstaussage) vom September 2006 ist nach seinen hier nicht besprochenen Lied-CDs wohl die gewichtigste und von Reiz schon für Jüngere (ab 16), ganz besonders für Leser der gleichnamigen Buchedition (vgl. ID 46/06 bzw. BA 1/07), aus deren 92 Gedichten die 17 der CD ausgewählt wurden.