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Lebendig geschriebene Biografie des Wehrmachtoffiziers und zunächst überzeugten Nationalsozialisten Wilm Hosenfeld, der in Warschau zahlreichen jüdischen und nichtjüdischen Polen das Leben rettete. Darunter war auch Wladyslaw Szpilman, dessen Lebensgeschichte Polanski in "Der Pianist" verfilmt hat.

Der mehrfach mit biografischen Publikationen zu NS-Zeit und DDR hervorgetretene Journalist und Sachbuchautor (zuletzt ID-A 9/13) schildert das Leben des 1895 geborenen Wehrmachtsoffiziers Wilm Hosenfeld, den die Gedenkstätte Yad Vashem seit 2008 zu den "Gerechten unter den Völkern" zählt. Hosenfeld war überzeugter Nationalsozialist, bis ihn der Terror der Nazis zunehmend zweifeln ließ. Unter den vielen Polen jüdischer und nichtjüdischen Herkunft, denen er als Leiter der Wehrmacht-Sportschule in Warschau das Leben rettete, war auch der Pianist Wladyslaw Szpilman. Dessen Leidensgeschichte unter den Nazis, von Polanski in "Der Pianist" verfilmt, erzählt Vinke kontrapunktisch mit. Die sehr gut zu lesende, mit Schwarz-Weiß-Abbildungen aufgelockerte Biografie, die von der Kindheit in Hessen bis zum Tod 1952 in sowjetischer Gefangenschaft einfühlsam das Leben eines innerlich zerrissenen, tief empathischen Menschen nachzeichnet, basiert auf Briefen und den umfassenden Warschauer Tagebuchaufzeichnungen Hosemanns. Mit Bibliografie und Personenregister. Breit einsetzbar, auch in Jugendbibliotheken. (2 J)