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Martha ist 20, als 1945 der Krieg für sie in einer bitteren Niederlage endet. Sie war eine glühende Anhängerin der Herrenvolk-Ideologie und erlebt nun angstvoll, wie die Besatzer mit dem Spruch "Der Feind bringt euch die Freiheit" in ihr Dorf im Südwesten Deutschlands einmarschieren. In steter Erwartung, als Mitläuferin verhaftet zu werden, heiratet sie Paule und bekommt 2 Söhne, da sie hofft, als Mutter mit Kind nicht verurteilt zu werden. Martha ist eine kraftvolle, aber gebrochene Frau, die noch immer ihre unheilvollen Überzeugungen in sich trägt und keine Vorstellungen hat, wie sie ihre Kinder für die Zukunft in einer Demokratie erziehen soll. Ihre beiden Jungen Fred und Hel müssen sich selbst helfen und sie tun dies jeder auf seine Art.

Der essayistisch, leicht distanziert erzählte Heimatroman vermittelt einen tiefen Einblick in das Denken und Fühlen jener Nachkriegsgeneration, die auf den Ruinen eines zerstörten Landes mitsamt Flüchtlingen aus dem Osten einen Neuanfang versuchen muss.

Ein starkes Stück Literatur.