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Das Mädchen wurde kurz nach Gründung der DDR geboren. Ihr Vater kam aus ärmsten proletarischen Verhältnissen. Nach dem Krieg wird er Staatsanwalt, dient überzeugt und kompromisslos dem neuen Staat. Frau und Kind haben sich dem unterzuordnen. Sie verlassen das Dorf, das dem Kind in der Erinnerung Paradies war. Mit väterlicher Übermacht wird es erzogen, glaubt, was andere nur nachplappern, wird nie zu ihnen gehören, entdeckt Literatur, studiert Journalistik. Sie findet die Liebe und ist nicht mehr bereit, gegebene Abhängigkeiten zu akzeptieren. Menschen, die Spielräume nutzen, und Zufälle helfen auf diesem Weg. - In distanziertem Ton erzählt die Autorin (geb. 1950, lebt bei Bautzen) von Kind, Mann und Frau. Eindrückliche Szenen aus Kindheit und Jugend, vor allem Schulzeit des Mädchens, geben differenzierte, facettenreiche Blicke in die 1950er- und 1960er-Jahre. Immer wieder tritt die Autorin aus der Geschichte, relativiert, wägt z.B. richtig und falsch, gibt Einblick in den Entstehungsprozess des Romans, der in die 1980er-Jahre zurückreicht. Ein assoziationsreiches, intensives Debüt, das nachklingt.